Obwohl Debussy ein recht rebellischer Schüler war und die Konventionen des Conservatoire oft bewusst durchbrach, erhielt er 1883 den 2. Rompreis. Der Rompreis war ein Kompositions-Stipendium der Académie des Beaux-Arts, das zu einem dreijährigen Aufenthalt in einer römischen Villa berechtigte. Im Jahre 1884 bekam er den 1. Rompreis für die Kantate L'enfant prodigue und reiste Anfang 1885 nach Rom. Schon 1887 kehrte er aber aus Unzufriedenheit wieder nach Paris zurück. Es folgten einige Besuche bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth, die Debussy anfangs schwer beeindruckten. Ein anderes, für Debussys musikalische Entwicklung bedeutsames Ereignis war die Weltausstellung in Paris im Jahre 1889. Hier hörte er javanische Gamelanmusik, deren Elemente in einige seiner Werke Eingang fanden.
Ab 1893 begann Debussy die Arbeit an seiner einzigen vollendeten Oper Pelléas et Mélisande, die 1902 uraufgeführt wurde. Weitere wichtige Werke aus dieser Zeit sind das Prélude à l'après-midi d'un Faune und die Nocturnes für Orchester. In diese Zeit fielen auch verschiedene seelische Krisen, ständige finanzielle Sorgen und Beziehungs-Irrungen und Wirrungen, die vorläufig mit der Heirat mit Lily Texier 1899 endeten. Debussy begann unter dem Pseudonym Monsieur Croche eine Reihe von kritischen Artikeln zu publizieren und startete ab 1903 eine musikschriftstellerische Tätigkeit.
Zwischen 1903 und 1910 schrieb Debussy einige seiner wichtigsten und populärsten Werke, wie La Mer für Orchester, und Estampes, "Images", Childrens Corner sowie den ersten Band der Préludes für Klavier. 1908 heiratete er Emma Bardac, mit der er schon seit 1905 eine gemeinsame Tochter mit dem Namen Chouchou hatte. In den folgenden Jahren folgten einige Konzertreisen, unter anderem nach England, Italien und Holland. Die Préludes Band II, "Images" für Orchester und das Ballett "Jeux" sind Werke aus dieser Zeit. Ab 1915 begann sich ein Krebsleiden bemerkbar zu machen, das Debussy immer mehr schwächte. Er starb am 26. März 1918 in Paris.
(Quelle: www.jochenscheytt.de)