Emmanuel Séjourné

1961

Emmanuel Séjourné

Emmanuel Séjourné

Séjourné komponiert ebenso für Orchester wie für Kammerensembles oder Solisten. Als überzeugter Eklektiker interessiert er sich für alles, was über den Rahmen der reinen Konzertmusik hinausgeht. Seine Werke umfassen auch Bühnen-, Ballett- und Filmmusik. Er komponiert in diesem Bereich unter anderem für den Radiosender France Culture, die deutschen Fernsehanstalten ARD und ZDF und den deutsch-französischen Kultursender Arte.

Fasziniert von der Idee der Kombination verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen, beginnt er 1984 fürs Theater zu komponieren. Ein Jahr später erhält er den Preis für die Beste Bühnenmusik im Off-Teil des Theaterfestivals Avignon. Aus Anlass des Jubiläums „2000 Jahre Strasbourg“ beauftragt ihn die Stadt mit der Komposition der Musik zu einem Stück des Opernballetts mit dem Titel Les Envahisseurs. Ein weiteres Zeichen für sein ungebrochenes Interesse an lebendiger Bühnenkunst ist das 1998 komponierte Stück Planète Claviers, ein Auftragswerk des Festivals Grame für das Ensemble Percussions Claviers de Lyon. Das burleske und originelle Werk wird in den folgenden drei Jahren über 120 Mal aufgeführt. Von seiner Vorliebe für die Verbindung verschiedener Ausdrucksformen zeugt das Stück Famim, in Auftrag gegeben und 2001 uraufgeführt von dem Jazzpianisten Michael Borstslap und der Amsterdam Percussion Group. Es verbindet improvisierte, zeitgenössische und populäre Musikformen. 2004 komponiert Séjourné für das Luxemburger Staatstheater das Musical School Boulevard.

Daneben ist er Autor von Konzerten für Perkussionsinstrumente und Orchester, von denen zwei ein breites internationales Publikum gefunden haben. Das 1999 komponierte und vom Orchestre d’Auvergne uraufgeführte Konzert für Vibraphon und Streichorchester wird von der Kritik äußerst positiv aufgenommen. Das Luxemburger Wort beschreibt es als „lebendigen Beweis für den großartigen Aufschwung der Perkussionsmusik und die schöpferische Vitalität der zeitgenössischen Musik.“

Auch das 2006 komponierte, von Bogdan Bacanu in Auftrag gegebene und mit den Salzburger Solisten aufgeführte Konzert für Marimba und Streichorchester wird rasch zum unumgänglichen Teil des Marimba-Repertoires. Bacanu und die Salzburger Solisten spielen es in der Folge auch für ihr Album True Colors bei Classic Concert Records ein.

Emmanuel Séjourné erhielt als Komponist die Unterstützung zahlreicher Auftraggeber, darunter die Städte Arras, Aurillac, Strasbourg und Luxemburg, der Regionalrat Bouches-du-Rhone, das Europäische Institut für Chorgesang und die Pariser Oper.

Daneben arbeitet er regelmäßig für andere Perkussionsmusiker. Seine Werke wurden etwa von Gary Cook, John Pennington, Ju-Percussion Group, Bob Van Sice, Nancy Zeltsman, Marta Klimasara, Katarzyna Mycka, Sylvie Reynaert und der Amsterdam Percussion Group aufgenommen. Sie gehören zum Repertoire von zahlreichen Orchestern, insbesondere dem Nagoya Philharmonic, dem Osaka Philharmonic, der Sinfonia Toronto, der Croatian Radio Television Symphony, dem Luxembourg Philharmonique, dem Orchestre Suisse Romande, dem Lausanne Chamber Orchestra, dem Orchestre de la Suisse Italienne, der Camerata de Bourgogne, den Bochumer Symphonikern, dem Württembergischen Kammerorchester, dem Orchestre d’Auvergne und den Orchestern von Cannes, Nizza und Pau.

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