Als Komponist verfasste Mahler hauptsächlich Symphonien und Liederzyklen, die aufgrund ihrer monumentalen Länge, komplexen Struktur und emotionalen Tiefe einzigartig sind. Zu seinen bekanntesten Symphonien gehören die Auferstehungssymphonie (Nr. 2), die Symphonie der Tausend (Nr. 8) und seine Sinfonie Nr. 9, die als sein musikalisches Abschiedswerk angesehen wird. Mahler erforschte in seinen Werken existentielle Themen wie Leben, Tod, Liebe und Erlösung. Seine Musik ist geprägt von kontrastreichen Stimmungen und verwendet teils volkstümliche, teils religiöse Motive, die in üppige und oft dramatische Orchesterklänge eingebettet sind.
Mahler, der wegen seines jüdischen Glaubens und seiner intensiven Arbeitsweise oft auf Widerstand stieß, kämpfte Zeit seines Lebens mit Anfeindungen und Zweifeln. Seine Ehe mit Alma Mahler war von Leidenschaft und Konflikten geprägt und fand in seiner Musik oft indirekten Ausdruck. Der Tod seiner ältesten Tochter und die Diagnose einer Herzkrankheit hinterließen tiefe Spuren in seinem Schaffen, das von zunehmender Melancholie und Reflexion geprägt war.
Gustav Mahler starb am 18. Mai 1911 in Wien an einer Herzerkrankung, kurz bevor die Moderne in der Musik vollständig Einzug hielt. Obwohl seine Kompositionen zu seinen Lebzeiten nicht immer verstanden oder geschätzt wurden, gilt Mahler heute als einer der bedeutendsten Symphoniker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke prägen bis heute das sinfonische Repertoire und haben zahlreiche Komponisten und Musiker der Moderne beeinflusst.