Humperdinck war als Student sehr erfolgreich. 1876 gewann er den Mozart-Preis der Stadt Frankfurt am Main, 1879 war er der erste Preisträger des Mendelssohn-Preises in Berlin, der ihm ein Stipendiat nach Italien brachte, wo er Richard Wagner traf. In Berlin wurde ihm 1881 auch der Meyerbeerpreis verliehen. Von 1880 an hatte er einen 1 1/2 jährigen Aufenthalt in der Villa Wahnfried als Assistent von Richard Wagner bei der Uraufführung des Parsifal (1882) in Bayreuth. Nach Wagners Tod wirkte er noch bis 1884 als musikalischer Assistent bei den Bayreuther Festspielen mit. Er unterrichtete auch Wagners Sohn Siegfried in Kompositionslehre. 1883 erhielt er einen Kompositionsvertrag und ein Engagement als zweiter Kapellmeister am Kölner Opernhaus, 1884 bot ihm Franz Wüllner erneut eine Lehrerstelle im Kölner Konservatorium an, 1885 wurde er musikalischer Gesellschafter der Familie Krupp in der Villa Hügel bei Essen. In dieser Zeit führte Humperdinck im Festsaal Gürzenich sein Chorwerk der Heine-Ballade Die Wallfahrt nach Kevlaar auf und hatte Ende 1885 einen kurzfristigen Lehrauftrag für Komposition und Theorie am Konservatoriums in Barcelona. 1887/1888 war er Konzertkritiker der Bonner Zeitung und Lektor des Musikverlaghauses B. Schott’s Söhne in Mainz. 1890 übersiedelte er nach Frankfurt und wurde Dozent an dem dortigen Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main (bis 1897) und war Opernreferent der Frankfurter Zeitung. Zu seinem Freundeskreis zählte Hugo Wolf. 1897 zog er nach Boppard und 1901 nach Berlin. Von 1900 bis 1920 leitete er die Meisterschule für musikalische Komposition an der Königlichen Akademie der Künste und komponierte Bühnenmusik für Max Reinhardt am Deutschen Theater Berlin. In Erscheinung trat er auch als Bearbeiter von Volksliedern, zunächst für das 1906 veröffentlichte Volksliederbuch für Männerchor, das sogenannte „Kaiserliederbuch“. 1909 war er Herausgeber von Sang und Klang fürs Kinderherz, eine Sammlung der schönsten Kinderlieder, illustriert von Paul Hey.
Die Berliner Universität ernannte ihn zum Ehrendoktor und die Accademia di Santa Cecilia in Rom zum Ehrenmitglied (1914).
Humperdinck war im September 1921 nach Neustrelitz gereist, um im dortigen Theater die Proben und die Premiere des Freischütz zu erleben, die sein Sohn Wolfram dort inszenierte. Hier starb er überraschend an den Folgen eines Schlaganfalls. Das Grab Engelbert Humperdincks befindet sich in einer gemeinsamen Grablege mit seiner Ehefrau Hedwig Humperdinck (geborene Taxer) im Block Erlöser, Feld 5, Erbbegräbnis 10, als Ehrengrab auf demSüdwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin.
Seine am 23. Dezember 1893 erstmals in Weimar aufgeführte Oper Hänsel und Gretel wurde zum Welterfolg und brachte ihm Ruhm und finanzielle Unabhängigkeit. Die Uraufführung fand unter der Leitung von Richard Strauss statt. Einige der darin enthaltenen Melodien (Brüderchen, komm tanz mit mir) wurden mit der Oper zu wahren Volksliedern; in anderen Fällen (Ein Männlein steht im Walde, Suse liebe Suse, was raschelt im Stroh) griff Humperdinck kunstvoll bestehende Weisen auf. Auch sein übriges Werk zeichnet sich durch eine vom Volkslied inspirierte Melodie aus. Humperdinck schuf sechs Opern, sein Gesamtwerk umfasst 170 Kompositionen, die im Engelbert-Humperdinck-Werkverzeichnis (EHWV), herausgegeben von seiner Enkelin Eva Humperdinck, dokumentiert sind.
Am 9. September 2004 ehrte ihn die Deutsche Post AG anlässlich seines 150. Geburtstages mit einer eigenen Briefmarke zu 45 Eurocent (Michel Nr. 2420). Humperdincks Geburtsstadt Siegburg veranstaltete zum Jubiläum eine Festwoche mit Vorträgen und Konzerten sowie der Publikation einer wissenschaftlichen Festschrift über Humperdincks Oper Königskinder.
Im September 2007 wurde eine etwa lebensgroße Plastikengruppe Engelbert Humperdinck mit Hänsel und Gretel geschaffen von der Bildhauerin Jutta Reiss auf dem Bürgermeister-Syree-Platz in Boppard aufgestellt. Initiiert hat dies die in Boppard ansässige Humperdinck Gesellschaft.
Quelle: Wikipedia