Edvard Grieg wurde am 15. Juni 1843 geboren. Er wuchs mit vier Geschwistern im norwegischen Bergen auf. Das musikalische Talent schien er von seiner Mutter geerbt zu haben. Sie war eine bekannte Pianistin und Schriftstellerin. Wöchentliche Musizierabende schufen eine Atmosphäre, die den jungen Grieg bereits frühzeitig in seine spätere Richtung lenkten. Seine Mutter unterrichtete ihn seit seinem sechsten Lebensjahr im Klavierspiel und erkannte seine Begabung sehr früh. Bereits drei Jahre später, mit neun Jahren, verfasste Edvard Grieg seine ersten eigenen Kompositionen. In Leipzig besuchte er das Konservatorium und studierte Musik. Dort zog er sich auch eine Brustfellentzündung zu. Doch damit nicht genug. Es folgte ein zerstörter Lungenflügel, der ihn zu einer künstlerischen Pause zwang. 1862 konnte er schließlich sein als Pianist Debüt im schwedischen Karlshamn geben.
Nach dem Studium zog es Edvard Grieg nach Kopenhagen. Dort gründete er die Konzertgesellschaft „Euterpe“, der auch der Schriftsteller Hans Christian Andersen angehörte. Den Förderern ging es vorrangig um die Unterstützung von jungen skandinavischen Musikern. 1867 ehelichte Edvard Grieg seine Cousine Nina Hagerup. Die Sängerin unterstützte den Komponisten bei vielen seiner Stücke. Sie ließen sich für fast zehn Jahre in Oslo nieder, wo der junge Grieg als Musikpädagoge und Musikdirektor arbeitete. Als Stipendiat in Rom begegnete er 1869/70 erstmals Franz Liszt. Zu seinen Freunden und Bekannten zählten weiterhin Peter Tschaikowski, Johannes Brahms und Clara Schumann. Im Jahre 1875 verlor der freischaffende Komponist seine Eltern. Dieser schwere Schicksalsschlag fand seinen Niederschlag in einer Ballade für Klavier. Als Dirigent und Komponist folgten Reisen durch ganz Europa. Gemeinsam mit dem Dichter Henrik Ibsen komponierte Edvard Grieg die Bühnenmusik für das Schauspiel „Peer Gynt“. Sie erlangte weltweite Berühmtheit. 1884 bezog Grieg ein Haus südlich von Bergen. Interessierte können das heutige Museum in Troldhaugen besichtigen.
In seinen Werken bemühte sich Edvard Grieg um eine nationale Musik für seine Heimat Norwegen. Unterbrochen wurden diese schaffensreichen Phasen jedoch immer wieder von depressiven Momenten. Zu seinen berühmtesten Werken gehören neben „Peer Gynt“ das Klavier-Duett „Norwegische Tänze“, die „Holberg-Suite“ und der Liederzyklus „Haugtussa“. Griegs Einfluss auf die Arbeiten nachfolgender Musiker war enorm. Hier sind die Streichquartette von Carl Nielsen und Claude Debussy besonders erwähnenswert. In seinen letzten Lebensjahren ließ die schöpferische Kraft des Norwegers immer mehr nach. Edvard Grieg starb am 4. September 1907 an einer Lungenkrankheit.
Quelle: was-war-wann.de