C. W. Gluck
Es folgte eine Phase der Konsolidierung mit Arbeit an verschiedenen Fürstenhäusern, unter anderem am Wiener Hof. Im Jahr 1774 wurde Christoph Willibald Gluck zum Kaiserlich-königlichen Hofkomponisten ernannt. Da hatte er sein Reformwerk bereits in Gang gesetzt. Denn enttäuscht von der Formelhaftigkeit der italienischen Oper und beeinflusst von der Gedankenwelt der Aufklärung forderte Gluck eine neue Einfachheit, Wahrhaftigkeit und Natürlichkeit der Empfindung und der Handlung auf der Bühne ein, die mit den Klischees und übertriebenen Affekten der Opera seria brach. Daraus entbrannte ein international geführter akademischer Streit, bei der die Gluckisten den nach Niccolò Piccini benannten, die Showoper bevorzugenden Piccinisten gegenüberstanden.
Christoph Willibald Gluck komponierte einige Triosonaten und Symphonien, vor allem aber über 100 Bühnenwerke, wovon etwa die Hälfte erhalten ist. Am bekanntesten wurde die Reformoper „Orfeo et Euridice“ (1762), die die neue Linie mit klar strukturierter, auf die Bühnencharaktere und deren Empfindungen konzentrierte Handlung auf den Punkt brachte. Zu den bis heute viel gespielten Opern gehören außerdem „Alceste“ (1767), „Paride ed Elena“ (1770), „Armide“ (1777) und „Iphiénie en Tauride“ (1779).