Als Sohn eines Kaufmanns und einer Klavierpädagogin wuchs Arnold Schönbrg mit Musik auf, als Achtjähriger erlernte er das Geigenspiel und begann frühzeitig mit dem Komponieren. Mit 15 Jahren Halbwaise, musste er kurz vor dem Abschluss die Realschule abbrechen, um als Bankangestellter ins Erwerbsleben einzutreten. Gustav Mahler förderte weiterhin sein musikalisches Talent. Schönberg wurde zunächst Chorleiter in Stockerau.
Das kompositorische Schaffen war anfangs von seinem späteren Schwager Alexander von Zemlinsky beeinflusst. Auch seine "Harmonielehre" (1911) ist noch traditionell ausgerichtet. 1901-03 und 1911-15 lebte Schönberg in Berlin. Da die öffentliche Aufführung seiner Werke Proteste hervorrief, gründete er 1919 in Wien den "Verein für musikalische Privataufführungen", der zu einem Zentrum der 2. Wiener Schule und ihrer Vertreter wurde. 1925-33 leitete er eine Meisterklasse der Musikakademie in Berlin, emigrierte dann in die USA und war 1934-44 Lehrer in Los Angeles und Boston (1941 amerikanischer Staatsbürger).
Schönberg begründete (neben Josef Matthias Hauer) die Zwölftonmusik, das heißt die Komposition mit 12 gleichberechtigten Tönen (Zwölftontechnik). Er ist der Begründer der 2. Wiener Schule, zu der noch Alban Berg und Anton von Webern gehören (im Gegensatz zur 1. Wiener Schule, der Wiener Klassik). Aus der Spätromantik kommend, waren ihm bald deren tonale Möglichkeiten zu eng, sodass er nur in der Gleichberechtigung der Töne eine Weiterentwicklung der Musik sah. Basis dodekaphonischer Werke ist eine "Reihe" und deren 3 Hauptmodulationen: "Krebs", "Spiegel" und "Spiegelkrebs". Während Schönberg seine Werke hauptsächlich in mathematischer Strenge durchführte, haben seine Schüler A. von Webern und vor allem A. Berg dieses strenge Prinzip um die musikalisch-klangliche Komponente bereichert. Die Dodekaphonie hatte nachhaltige Wirkung auf die Entwicklung der zeitgenössischen Musik in Europa und besonders in Amerika, das Schönberg zur zweiten Heimat wurde. Schönberg war auch als Maler von Bedeutung und hinterließ zirka 70 Bilder (vor allem Porträts und Visionen). 1998 übernahm die Stadt Wien den Schönberg-Nachlass von den Erben und eröffnete das Arnold-Schönberg-Center auf dem Wiener Schwarzenbergplatz.
Quelle: austria-forum.org