Die Symphonie Nr. 5 in B-Dur, D 485, von Franz Schubert wurde im Jahr 1816 komponiert, als Schubert gerade einmal 19 Jahre alt war. Zu dieser Zeit war die Wiener Klassik auf ihrem Höhepunkt, dominiert von großen Komponisten wie Beethoven und Mozart, die Schubert stark beeinflussten.
Dieses Werk ist ein herausragendes Beispiel für Schuberts Fähigkeit, klassische Formen mit einem frischen, jugendlichen Geist zu füllen. Es zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Leichtigkeit, Klarheit und Eleganz aus, die an Mozarts Stil erinnert. Schubert verzichtet auf den Einsatz von Trompeten und Oboen, was der Symphonie eine besondere Transparenz und Zartheit verleiht.
Die Symphonie Nr. 5 reflektiert Schuberts Bewunderung für Mozart nicht nur in der orchestralen Besetzung, sondern auch in ihrer strukturellen und melodischen Schlichtheit. Gleichzeitig zeigt das Werk Schuberts eigene kreative Stimme und seine Fähigkeit, tiefen emotionalen Ausdruck mit einfachen, aber effektiven Melodien zu verbinden.
Historisch gesehen entstand die Symphonie in einer Zeit intensiver musikalischer Innovation und Veränderung in Wien. Obwohl Schubert in den Jahren nach der Komposition nicht die gleiche Anerkennung wie seine Zeitgenossen erfuhr, gilt die Symphonie Nr. 5 heute als eines seiner wichtigsten frühen Werke. Sie bietet einen Einblick in die Entwicklung seines Stils und seine Fähigkeit, traditionelle Formen mit einem romantischen Ausdruck zu bereichern.