n den Jahren 1816/17 schrieb Schubert zwei Streichtrios. Sie waren, wie die frühen Streichquartette, für das Familien-Streichquartett bestimmt, in dem seine Brüder und sein Vater Violinen und Cello, er selbst die Bratsche spielte. Das erste dieser Trios (B-Dur, D 471) blieb unvollendet: An seinen vollständigen ersten Satz, Allegro, schließen sich 39 Takte eines unvollendeten Andante an. Wie in vielen anderen Fällen – man denke nur an die “Unvollendete” und den Quartettsatz c-Moll – ist der Grund für den Abbruch des Stückes rätselhaft. Vielleicht enthielten die beiden Sätze dem damals nach Eigenständigkeit strebenden Schubert zu viele und zu deutliche Reminiszenzen an Mozart und Haydn (etwa an Haydns Quartett, op. 76, 4). Trotz dieser Anklänge, die für Schuberts Schaffen in jenen Jahren charakteristisch sind und die von einem Schubert-Forscher als “Klassik-Imitation” bezeichnet wurden, gehört der Streichtrio-Satz zu den reizvollsten Miniaturen in Schuberts Kammermusik.