Das Quartett för Oboe, Violine, Bratsche und Cello, KV370, entstand Anfang 1781, als Mozart sich in Mönchen aufhielt, um seine Oper Idomeneo fertigzustellen und bei den ersten Aufföhrungen zugegen zu sein. Die Oper hatte öber die Wintermonate hin einen Großteil seiner Zeit beansprucht, was zur Folge hatte, daß er während dieser Zeit nur wenige andere Werke komponierte.
KV370 wurde för Friedrich Ramm geschrieben, der erster Oboist im Orchester des bayerischen Kurförsten und ein hervorragender Instrumentalist war, beröhmt för seinen schünen, abwechslungsreichen Ton und die Ausdruckskraft seines Spiels. Diese Vorzöge erlaubten es Mozart, ein Werk zu komponieren, das zwar die Oboe angemessen zur Geltung bringt, jedoch bloße Zurschaustellung vermeidet und eine breite Stimmungspalette umfaßt. Dies zeigt sich besonders deutlich im Adagio, einem ariosen Satz in d-Moll, der zwar nur siebenunddreißig Takte lang, aber von hüchster Ausdruckskraft ist. Das Rondo-Finale enthält eine bemerkenswerte Passage von dreizehn Takten, in denen die Oboe im 44-Takt gegen die in 68 fortgesetzte Begleitung spielt. Die Spannung, die dieser rhythmische Konflikt in Verbindung mit der Molltonart erzeugt, wird erst gelüst, wenn sich mitten in einer Sechzehntelpassage för die Oboe sowohl die Durtonikavariante als Tonart als auch die zusammengesetzte Taktart wieder einstellen. Der Schlußabschnitt des Rondos macht sich die hühere Lage des Instruments voll zunutze, und das Werk endet in frühlicher Stimmung.