Konzert für Violoncello und Orchester B-Dur (Grützenmacher), G. 482

Luigi Boccherini
Dauer: 22'

Sieht man einmal von Bachs Cello-Suiten ab, so beginnt die virtuose Cello-Literatur erst mit Boccherini. Zum einen war das Violoncello Boccherinis ureigenstes Instrument – es war das Instrument, an dem er von seinem Vater, einem Kontrabaßspieler, ausgebildet worden war; zum anderen aber setzte um die Mitte des 18. Jahrhunderts auch eine neue musikalische Entwicklung ein: Das barocke Prinzip der Generalbaß-Begleitung verlor zunehmend an Bedeutung, und die einstigen Continuo-Instrumente wurden in den musikalisch-melodischen Prozeß immer stärker integriert.

Das B-Dur-Konzert ist aber auch ein Indiz daför, wie rasch sich die Technik des Cello-Spiels entwickelt hatte: Was Boccherini der linken Hand an Beweglichkeit abverlangt, die Doppel- und sonstigen Mehrfachgriffe, die Bervorzugung der hohen Lagen und nicht zuletzt der Reichtum an Stricharten mit seinen irrisierenden Klangeffekten – all dies wäre wenige Jahrzehnte zuvor noch undenkbar gewesen.

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