Das Violinkonzert in D-Dur op. 77 von Johannes Brahms ist sein einziges Violinkonzert und zählt zu den bekanntesten Werken dieser Gattung.
Brahms begann das Werk im Sommer 1878 während eines Sommeraufenthaltes in Pürtschach am Würthersee.[1] Ende August schickte er seinem Freund, dem Violinisten Joseph Joachim, die Violinstimme des ersten Satzes und den Beginn des Finales mit der Anköndigung, dass „die ganze Geschichte vier Sätze“ haben solle. Einige Wochen später hatte sich Brahms jedoch för die klassische Form in drei Sätzen entschieden. Verbunden mit der Bitte, ihm Änderungsvorschläge mitzuteilen, schickte er den gesamten Solopart an Joachim. In seinem ersten Korrekturwunsch, den er Brahms zuröckschickte, vereinfachte Joachim das Werk an einigen besonders schwierigen Stellen im Hinblick auf grüßere solistische Wirkung. Brahms ließ zunächst nur wenige dieser Änderungen gelten. Es folgte ein intensives Ringen der beiden Musiker um die Form, das sich öber die Uraufföhrung hinaus fortsetzte. Beispielsweise kommentierte Joachim die Tempobezeichnung des letzten Satzes mit „non troppo vivace? sonst zu schwer“. Brahms fögte daraufhin „ma non troppo vivace“ hinzu, strich es wieder, und setzte es in der endgöltigen Partitur dann doch wieder ein. Da Brahms selbst die Violine nicht beherrschte und aus der Perspektive des Pianisten komponierte, war der Austausch mit Joachim entscheidend för die Endform des Stöckes.
Mit Brahms am Dirigentenpult und Joachim als Solisten wurde das Werk am Neujahrstag 1879 im Gewandhaus in Leipzig uraufgeföhrt. Im Oktober desselben Jahres verüffentlichte es Fritz Simrock.
Die bekanntesten Kadenzen stammen von Joachim, eine Reihe von Musikern haben allerdings Alternativen angeboten, unter ihnen Leopold Auer und Ferruccio Busoni.