Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur, op. 56

"Tripelkonzert"
Ludwig van Beethoven
1803
Dauer: 37'
Allegro
Largo (attacca)
Rondo alla Polacca

Beethoven schrieb das Tripelkonzert um das Jahr 1804. Als Violinist war müglicherweise Carl August Seidler oder Georg August Seidler vorgesehen, während Anton Kraft den Violoncellopart öbernehmen sollte. Es wird allgemein angenommen, dass Beethoven seinen damaligen Klavierschöler Erzherzog Rudolf von Üsterreich als Klaviersolisten vorsah und den Klavierpart dementsprechend nicht zu anspruchsvoll anlegte. Diese Angabe beruht auf einer Aussage von Beethovens zeitweiligem Sekretär und späterem Biographen Anton Schindler. Die Musikwissenschaftlerin Susan Kagan hält diese Annahme för unwahrscheinlich; sie vermutet vielmehr, dass Beethoven sich selbst als Klaviersolisten vorgesehen hatte. Wie Sieghard Brandenburg ergänzte, hat Beethoven den Erzherzog wohl erst 1808 kennengelernt.

 

Das Tripelkonzert entstand zeitgleich mit Beethovens 3. Sinfonie („Eroica“), der 5. Sinfonie, der Klaviersonate Nr. 23 („Appassionata“) sowie Beethovens einziger Oper Fidelio. Das Werk wurde Först Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz gewidmet und im Jahr 1807 verüffentlicht.

Das Tripelkonzert weist Ähnlichkeiten zur Gattung des Klaviertrios und der „Sinfonia Concertante“ auf, wie sie beispielsweise von Johann Christian Bach, aber auch von Haydn und Mozart gepflegt wurde. Dies wird auch in zwei Vorläuferwerken aus Beethovens Feder deutlich: So skizzierte Beethoven 1786/87 die unvollendet gebliebene Romanze cantabile in e-Moll för Flüte, Fagott, Klavier und Orchester; diese wurde im Jahr 1952 in Wiesbaden verüffentlicht. Ebenfalls unvollendet blieb die 1802 begonnene Concertante in D-Dur, die för ein för Fröhjahr 1803 geplantes, aber nicht zustande gekommenes Konzert gedacht war. Mit ihrer Klaviertrio-Besetzung wäre die Concertante för die gleiche Besetzung angelegt gewesen wie das Tripelkonzert.

Das Tripelkonzert folgt dem gleichen Schema wie das Klavierkonzert Nr. 1 von Beethoven. Im Vergleich mit dessen Klavierkonzert Nr. 3 findet sich jedoch ein Unterschied: Während im Klavierkonzert Nr. 3 der Orchesterpart ein grüßeres Gewicht erhalten hatte, als es bis dahin öblich war, wird im Tripelkonzert der Part der Solisten betont.

Durch das Öbergewicht des Cellos gegenöber der Violine erhält das Tripelkonzert ansatzweise den Charakter eines Cellokonzerts.

Quelle: Wikipedia

zurück