Introduktion und Variationen "Dal tuo stellato soglio" aus "Moses in Aägypten von G. Rossini in f moll, MS23

"Moses-Fantasie"
Nicolo Paganini
1819
Dauer: 9'

Niccolò PAGANINI trat ab 1793 öffentlich auf (besonders in Kirchenkonzerten), war 1805-1810 in Lucca Soloviolinist und Kapellmeister von Elisa Fürstin Baciocchi (Schwester Napoleons) und lebte danach ohne fixe Anstellung (bis 1827 Konzertreisen). 1828 ging Paganini nach Wien (am 29. März 1828 gab er im Großen Redoutensaal in Anwesenheit von Franz I. sein erstes Konzert, dem 12 weitere folgten) und Deutschland, 1831 über Paris nach England. War ein Virtuose mit magischer Faszinationskraft und (bereits zu Lebzeiten) der Inbegriff des romantischen Künstlertypus. Gilt als der führende und berühmteste Geigenvirtuose aller Zeiten. Sein äußeres Erscheinungsbild und seine brillante Spieltechnik machten ihn bereits zu Lebzeiten zu einer Legende. «Paganinis Spiel wirkte wie eine Bezauberung», stellte der Dichter Franz Grillparzer nach einem triumphalen Auftritt des Meisters in Wien fest. «Wir waren an seine Saiten gefesselt.» Und ein Rezensent meint: «Die ungeheure, nicht zu beschreibende Wirkung, welche sein Zauberspiel in dem Gemüte hervorbringt, liegt eben darin, dass durch seine Hand auch seine Seele mitspielt.» 


Doch nicht nur die oft als übermenschlich beschriebene technische Beherrschung seines Instruments ist es, die Paganini zum einzigartigen Phänomen macht. Seine Improvisationen sind jedesmal anders, Paganini kann ganze Orchester nachahmen – oder auch Tiere imitieren, was er vor heimischem italienischem Publikum gerne macht. Hier ist er Genie und Clown zugleich – der sich allerdings gerade vor Königen durchaus höfisch in Szene zu setzen weiss. Carl Guhr schrieb 1829 ein Traktat, das sich systematisch mit der Ästhetik von Paganinis Violinspiel und mit dessen Techniken beschäftigt. Es zeigt, dass Paganinis Eigenheiten fast gänzlich auf dem traditionellen italienischen Violinspiel insbesondere Tartinis und Locatellis fußten. Was ihn davon unterschied, sind der exzessive Gebrauch der besonders schwierigen tradierten Techniken und die damit auf der Bühne erzeugte Aura des Persönlichen und Genialen.






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