Wie in all meinen Kompositionen sind auch bei diesem Werk außergewöhnliche persönliche Begegnungen, prägende emotionale Ereignisse und essentielle, lebensverändernde Umstände Initialzündung, Beweggrund und Motor um eine neue „in Töne gefasste Tagebuchnotiz“ zu verfassen. Die ersten Skizzen für das CONCERTO entstanden im August 2015, der gesamte Entstehungszeitraum des Konzerts erstreckt sich somit über zweieinhalb Jahre.
Das Werk ist 4-sätzig angelegt und wird durch ein Intermezzo – Hommage an Franz Liszt – zwischen dem ersten und zweiten Satz ergänzt, das sowohl programmatisch als auch formal ein großes Nachspiel für 2 Klaviere Solo zum 1. Satz darstellt.
Der 1. Satz mit dem emotionalen Titel „Von der Erde“ ist – ganz in der Tradition Liszts – monothematisch aufgebaut und verarbeitet den musikalischen Grundgedanken als Toccata, Fuge und in Form einer groß angelegten harmonisch variierenden Kadenz. Die Ausgangstonart f-moll mündet am Ende des Satzes in Des-Dur, der Originaltonart von Liszts Consolation Nr.4, welche die Grundlage für das darauffolgende Intermezzo bildet.
Das Hauptthema des 2. Satzes ist ein äußerst cantabler, instrumentaler Gedanke, welches man durchaus im Mendelssohn‘schen Sinne als „Lied ohne Worte“ bezeichnen kann. Dieses wird durch das Instrumentalvorspiel meines Liedes „Was ich mir wünsche“ (Text: Peter Turrrini) aus dem Jahr 2016 eingeleitet. Der „minimal-music“-artige Mittelteil setzt die Solovioline in Dialog zum Vibraphon.
Im 3. Satz zitiere und transkribiere ich über einen größeren Zeitraum ein weiteres meiner eigenen „Turrini-Lieder“ mit dem Titel „Am Ende der Trauer und des Zorns“. In den Rezitativen treten die beiden Klaviere mit Vibraphon und Percussion in Dialog und werden dabei formal von einem Walzer am Anfang und Ende des Satzes umrahmt.
Der rhythmisch-virtuose 4. Satz lässt sowohl im Klavier als auch im Schlagwerk Freiräume für improvisatorische Elemente und trägt in seiner ursprünglichen Form den emotionalen Titel „Katzenhüpfer“. In dieser Form und unter diesem Titel habe ich das Thema bereits in meinem Werk „Heartbeat“ verwendet. Meine Tochter Miriam hat mir dieses Thema und seinen heiter-ausgefallenen Titel in sehr jungen Jahren zur Verfügung gestellt. Danke!
(Eduard Kutrowatz)