Concerto in D

"Basler Concerto"
Igor Strawinsky
1946
Dauer: 12'
Vivace
Arioso. Andantino
Rondo. Allegro

Das Concerto in D für Streichorchester schrieb Strawinski auf Anregung des Schweizer Dirigenten und Musikmäzens Paul Sacher. Als nach dem Krieg die Verbindung mit dem in Hollywood lebenden Komponisten wieder möglich war, nahm Sacher das 20-jährige Bestehen des von ihm geleiteten Basler Kammerorchesters zum Anlass, Strawinski seinen Wunsch - er dachte an ein Streicherstück - zu übermitteln. Die Antwort lautete zustimmend: «Wenn die Dauer 10 bis 12 Minuten nicht übersteigt, wie etwa bei den Brandenburgischen Konzerten Bachs, könnte ich noch eine ähnliche Aufgabe ins Auge fassen.» Sacher erklärte sich einverstanden; im April 1946 erhielt er die endgültige Zusage. Ende August war Strawinski mit seiner Arbeit schon fortgeschritten: Er konnte Sacher den Titel des Werkes, seine äußere Form (dreisätzig nach Art des barocken Concerto) und die Dauer mitteilen.

Eine eigentliche Einführung zu dem Werk hat Strawinski nicht für notwendig befunden, wie er in einem Brief darlegte: «Was den Artikel über das Concerto betrifft, so bedaure ich, nicht die nötige Zeit dafür aufbringen zu können, da ich wirklich derzeit mit Arbeit überhäuft bin. Was könnte man übrigens Besonderes davon sagen, außer dass das Werk für Streichorchester geschrieben ist (das wird man sofort sehen), dass es aus drei Sätzen besteht (das wird man auf jeden Fall im Programm lesen) und dass es nicht im geringsten atonal ist (aber das - glauben Sie nicht, dass die Hörer dies zu ihrem Vergnügen selbst herausfinden werden?)» Die Uraufführung des Concerto, das wegen seines Widmungsträgers auch unter dem Titel «Basler Concerto» bekannt geworden ist, fand am 21. Jänner 1947 in Basel statt. Sie wurde zum Ausgangspunkt des internationalen Erfolges dieser aparten und effektvollen Komposition.

(Quelle: Archiv des Wiener Konzerthauses)

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